Amanda Baghdassarians Shekarchian (HS 2009 - HS 2012)

Amanda Shekarchian Baghdassarians studierte in Bern und Wien Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft. Als diplomierte Lehrkraft für Sekundarstufe I und II unterrichtet sie seit 1999 an diversen Schulen. 2007 schloss sie ihr Studium mit der Lizentiatsarbeit zu Franz Werfels Roman Die vierzig Tag des Musa Dagh (1933) und der Thematik der Erinnerungskultur ab.

Ihre daran anschliessende Dissertation zielt auf eine literaturwissenschaftliche Neubewertung seiner poetologischen Konzepte und wirkungsästhetischen Vorstellungen der 1920er – Jahre ab. Während Werfel in der Forschung in erster Linie vor dem Hintergrund einer religiösen und vermeintlich konservativen Haltung gelesen wird, versucht ihre Arbeit, ein dichotomisches Raster zu vermeiden, welches von einer "Moderne“ und "Antimoderne" ausgeht. Von der Annahme ausgehend, dass Werfels ästhetische Vorstellungen nicht ohne seine intensive Auseinandersetzung mit der Oper Guiseppe Verdis zu begreifen sind, bringt das Projekt zum ersten Mal Werfel in Verbindungen zu den Reformideen des Operntheoretikers Ferruccio Busonis, die Werfels dramentheoretischen Konzepte beeinflussten und darüber vermittelt auch die Dramenreform Kurt Weills ab 1925 durchdrangen. Ihr Dissertationsprojekt weist nicht zuletzt die bislang von der Forschung noch nicht erkannte enorme Bedeutung der musiksozilogischen Denkrichtung Paul Bekkers für Werfel nach.
Ihr Projekt betreute Prof. Dr. Sabine Schneider.

Titel Dissertation

Franz Werfels andere Moderne 
Musikästhetische und kunstsoziologische Konzepte in Werfels Roman Verdi. Roman der Oper

Forschungsschwerpunkte

Kultursoziologie: Kulturkrise und Krisenbewusstsein um die Jahrhundertwende | Die Wiener Moderne | Musikdiskurs Anfang 20. Jahrhundert