Schlüsselkonzepte der Geistes- und Sozialwissenschaften - Transkulturalität

Transkulturalität

Dienstag, 29.10.2013, 18:15 Uhr

Prof. Dr. Almut Höfert, Universität Zürich

Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Reihe Interdisziplinäre Vorlesungen und Kolloquien zu Schlüsselkonzepten der Geistes- und Sozialwissenschaften des Doktoratsprogramms Interdisciplinary Cultural Studies

Veranstaltende: Interdisciplinary Cultural Studies | Graduate School of the Humanities | Walter Benjamin Kolleg
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Almut Höfert, Universität Zürich
Datum: 29.10.2013
Uhrzeit: 18:15 - 19:30 Uhr
Ort: Raum F-122
Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
Merkmale: Öffentlich
kostenlos

Historische oder historiographische Kategorie?

Der Begriff der Transkulturalität ist vor allem in den letzten zehn Jahren populär geworden. Diese Popularität resultiert zum einen aus dem Wunsch, eurozentristische Ausrichtungen in sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu kennzeichnen und zu überwinden. Zum anderen liegt der Erfolg des Begriffes in seiner Unschärfe, die fast grenzenlose Andockmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Projekte bietet. Beide Gründe sind legitim, werfen jedoch auch grundsätzliche Probleme auf, die in diesem Vortrag aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive angesprochen werden sollen: Der historische Blickwinkel erweist sich als besonders nützlich, um die analytischen Vorteile ebenso wie die Fallstricke dieses Begriffes zu erläutern.

Der erste Teil des Vortrags befaßt sich mit der großen Bandbreite an Kulturbegriffen in verschiedenen Disziplinen, geht dann auf die Geschichte des Kulturbegriffes und die institutionellen Verankerungen der Kulturgrenzen im modernen akademischen Disziplinenkanon ein. Dabei soll diskutiert werden, was wir eigentlich zu überschreiten gedenken, wenn wir von „Trans-Kulturalität“ sprechen. Der zweite Teil des Vortrags erläutert diese Überlegungen anhand eines konkreten historischen Beispiels in Bezug auf die Frage, wie eine transkulturelle Perspektive in Bezug auf Europa und den Islam aussehen kann.

Almut Höfert

Almut Höfert studierte Geschichte und Islamwissenschaften in Bonn, Freiburg und Kairo und wurde am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz mit einer Arbeit zu europäischen Wissensformen im Rahmen europäisch-osmanischer Beziehungen im 15. und 16. Jahrhundert promoviert. Nach einer Assistenz am Historischen Seminar in Basel ist sie seit 2011 SNF-Förderungsprofessorin am Historischen Seminar in Zürich für transkulturelle Geschichte des arabischen und lateinischen Mittelalters. Ihre weiteren Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte von Religion und Herrschaft im Früh- und Hochmittelalter sowie Geschlechtergeschichte in transkultureller und globaler Perspektive.

Kolloquium Transkulturalität

Prof. Dr. Almut Höfert, Universität Zürich
Prof. Dr. Heinzpeter Znoj, Universität Bern

Datum: 30.10.2013
Zeit: 09:15 - 17:45 Uhr
Ort: Universität Bern, vonRoll, Fabrikstrasse 8, Raum B102

Heinzpeter Znoj

Heinzpeter Znoj is full Professor at the Institute for Social Anthropology, University of Bern (since 2003). His research interests include ecological, legal and economic anthropology with a focus on theories of exchange and the anthropology of work. His ethnographic work concentrates on Sumatra. He is co-founder and current director of the Swiss Graduate School of Social Anthropology. He served as the IASH director from 2008 to 2010 and as dean of the faculty of the humanities at the University of Bern from 2010 to 2012.